Hetzjagd durch die Dimensionen by Kurt Mahr
Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Atlan und Arkon, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1962-12-21T01:00:00+00:00
*
Mike Tompetch saß vor seinem kleinen Ortergerät. Er sah, wie vier von den acht fremden Schiffen hinter dem Funk-Horizont verschwanden, und die vier übrigen sich herabzusenken begannen - nach seiner Meinung genau auf den Punkt zu, an dem er sich jetzt befand.
Da krachte es vor ihm im Gebüsch, und Rhodan tauchte auf. Dicht hinter ihm kam Gorlat. Tompetch wischte sich mit einer raschen Handbewegung den Schweiß von der Stirn und sprang auf.
Rhodan gab ihm eine kurze Erklärung über das, was geschehen war, und sagte ihm, daß es nach seiner Ansicht auf eine Angleichung der beiden Eigenzeiten zurückzuführen sei.
Tompetch erklärte, ihm ginge es - bis auf die Hitze - ausgezeichnet und man sollte sich um ihn keine Sorgen machen. Er würde Bescheid geben, sobald sich die vier fremden Schiffe bis auf weniger als fünfzig Kilometer genähert hätten.
Rhodan und Gorlat stiegen in den Shift. Rhodan übernahm das Steuer, hob das Fahrzeug senkrecht aus dem Busch heraus und lenkte es durch die Nacht in Richtung auf die K-238.
„Darf ich etwas fragen, Sir?" meldete sich Gorlat plötzlich.
„Nur immer zu", ermunterte ihn Rhodan. „Was wollen Sie wissen?"
„Die Temperatur ist sprunghaft gestiegen, Sir", erklärte Gorlat, „als die Angleichung stattfand. Das ist logisch, denn natürlich bewegen sich die Moleküle in unserer Zeit schneller als in der anderen. Wenn aber der übliche Verzerrungsfaktor, nämlich zweiundsiebzigtausend, auch hier zuträfe, dann müßten wir jetzt schon alle gebraten sein, nicht wahr?"
Rhodan lächelte.
„Fein, daß Sie etwas fragen, worauf ich auch keine Antwort weiß", sagte er. „Sie haben völlig recht: Die Temperatur ist zwar gestiegen, aber nicht so, wie man hätte erwarten müssen." Er zuckte mit den Schultern. „Man muß annehmen, daß sich der Verzerrungsfaktor nicht auf alle Phänomene in gleicher Weise auswirkt. Ich weiß nicht, ob Ihnen mit dieser Antwort gedient ist, aber eine bessere weiß ich auf keinen Fall... wenigstens vorläufig nicht."
Gorlat gab sich zufrieden und starrte durch das Kabinenfenster weiter in die Nacht hinaus, um die K-238 zu entdecken. Es fiel ihm auf, daß die Finsternis jetzt nicht mehr braun, sondern schwarz oder dunkelblau zu sein schien. Aber da es schwer war, der Dunkelheit überhaupt eine Farbe beizumessen, hielt er seine Beobachtung für unzuverlässig und sagte nichts darüber.
Außerdem fand er es weitaus aufregender, daß die K-238 nirgendwo zu sehen war. Gewiß, es war finster, aber einen Koloß wie das Schiff mußte man auch in der Finsternis erkennen können.
Wortlos schlug Rhodan das Steuer ein und ließ den Shift eine enge Schleife fliegen. Der Konturtaster zeigte eine zehn Meter tiefe, breite Bodenrinne - die Rinne, in der die K-238 gelandet war. Gorlat erinnerte sich daran, daß sie dort gestanden hatte, wo die Rinne eine Art Bucht ein paar hundert Meter weit in die Ebene hinausschickte, und die Bucht war auf dem Tasterschirm deutlich zu sehen.
Aber das Schiff nicht.
Rhodan hielt den Shift an und ließ ihn langsam in die Rinne hinuntersinken. Gorlat leuchtete mit der Lampe zum Fenster hinaus und sah, daß der Boden unverletzt war. Die hydraulischen Landefüße, auf denen das Gewicht des Schiffes ruhte, hatten im Boden keine Abdrücke hinterlassen.
Die K-238 war verschwunden!
„Rufen Sie Tompetch an!" sagte Rhodan plötzlich.
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